Leben in historischen Gemäuern:
Die Wiedergeburt der alten Tonmanufaktur

1830
Es war das Jahr 1830, als das angesehene Tonbergbauunternehmen Müllenbach & Thewald die Pforten der alten Tonmanufaktur öffnete. Hier wurden über Jahrzehnte hinweg Tonpfeifen und Steinzeug gefertigt, Zeugnisse einer vergangenen Ära. Die Gemäuer atmeten Geschichte, die Maschinen sangen Lieder der Industrie. Doch die Zeit hinterließ ihre Spuren, und schließlich verblassten die Klänge. Nach Jahren des Schaffens und der Innovationen kam der Tag, an dem die alten Mauern der Manufaktur ihre Tore schlossen.

2015
Die einstigen Werkshallen, in denen die Tonpfeifen formten und das Steinzeug gebrannt wurde, ruhten leer und verlassen. Doch das Schicksal dieser historischen Stätte sollte sich wenden. Im Jahre 2015, als die Moderne das Antlitz der Welt prägte, fand eine mutige Vision Einzug. Ein Unternehmensgeist, der die Vergangenheit ehrte und gleichzeitig die Zukunft formte, erwarb die verlassene Industrieimmobilie. Doch dies war nicht nur ein einfacher Kauf, sondern ein Pakt mit der Geschichte, eine Verbindung zwischen Gestern und Morgen.

2017
Die Jahre verstrichen, und 2017 erwachte die Tonmanufaktur zu neuem Leben. Wo einst Tonpfeifen geformt wurden, entstanden nun 20 Wohneinheiten, als ob die Gemäuer eine zweite Chance ergriffen hätten. Das alte Büro- und Laborgebäude, einst Herzstück des Unternehmens, wurde zur Bühne für eine außergewöhnliche Verwandlung. Jeder Stein, jede Stütze, jeder Raum wurde liebevoll in die Hände von Handwerkern und Visionären gelegt, die den Geist der Vergangenheit ehrten und die Möglichkeiten der Gegenwart nutzten.

Die Substanz des Gebäudes, so kostbar wie die Seiten eines alten Buches, wurde sorgfältig bewahrt. Doch in diesem Prozess der Wiederbelebung ging es um mehr als nur Erhaltung. Die Gemäuer wurden durchströmt von einem neuen Atem, einem Hauch moderner Ästhetik und Energieeffizienz. Die Räume, einst von Arbeitern durchschritten, wurden zu Heimstätten für moderne Menschen. Die alten Mauern, die einst Zeugen der industriellen Revolution waren, wurden zu Kulissen für das moderne Leben.

Bereits beim ersten Schritt in die „Tonmanufaktur“ wurde deutlich, dass hier mehr als nur ein Gebäude war. Hier war eine Melange aus Geschichte und Gegenwart, ein Zusammentreffen von architektonischen Epochen. Der monumentale Fabrik-Kern, Zeuge vergangener Tage, und das alte Naturstein-Schulhaus, getränkt von Geschichten vergessener Schüler, verschmolzen zu einem Gesamtkunstwerk aus Zeit und Raum.

Das Bauwerk wurde zum lebendigen Dialog zwischen Vergangenheit und Zukunft. Das klassische Erbe, das in den Gemäuern verankert war, wurde durch behutsame Hände wiederhergestellt. Doch es war nicht nur die Vergangenheit, die hier ihren Platz fand. Modernes Design, verkörpert durch das „Westwerk“, das Glasgelenk und die Stahl-Balkonfassade, trat in einen faszinierenden Tanz mit der Geschichte. Alt und Neu, wie Liebende Hand in Hand, formten eine einzigartige Symbiose.

Die Manufaktur, einst ein Symbol der industriellen Pionierarbeit, war nun ein Ort des modernen Lebens. Eine Hommage an das Vergangene, eine Einladung zur Zukunft. Hier konnte man spüren, wie das Alte und das Neue sich umarmten, wie die Vergangenheit den Weg für die Zukunft ebnete.

Heute
Höhr-Grenzhausen, die stolze Ortschaft, bewahrte ihren Ruf als Zentrum der Keramikkunst. Doch nun strahlte sie auch als Hüterin dieses einzigartigen Wohnkomplexes. Zwischen den Städten Köln und Frankfurt/Main, eingebettet in die Arme des Westerwaldes, lag dieses Juwel der Geschichte und der Modernität. In den alten Gemäuern der Tonmanufaktur wurden außergewöhnliche Luxus-Wohnungen geschaffen: 4 Appartements, 9 Wohnungen, 4 Studios und 3 Lofts.

Die Architekten Heinrich & Steinhardt waren wahre Künstler der Zeitreise. Sie spielten gekonnt mit den historischen Anbauten und den verschiedenen Raumhöhen. Vom monumentalen Fabrik-Kern bis zum schlichten Naturstein-Schulhaus webten sie ein Netz aus Verbindung und Kontrast. Das Westwerk, das Steinhaus, die Manufaktur – sie alle erzählten Geschichten, sie alle boten ein Zuhause.

Inmitten dieser historischen Gemäuer wurden 20 Wohneinheiten geschaffen, jede einzigartig in ihrer Fusion aus Geschichte und Gegenwart. Diese Gemäuer waren mehr als nur Mauern – sie waren das Vermächtnis einer Ära, die sich weigerte zu verblassen. Ein Beweis dafür, dass in den alten Gemäuern eine zeitlose Schönheit und ein unerschöpfliches Potenzial schlummern.

Die alte Tonmanufaktur – ein Ort des Lebens, des Wachstums und der Inspiration. Ein lebendiges Denkmal für die Verbindung zwischen Vergangenheit und Zukunft. Und so offenbarte sich, dass in diesen historischen Gemäuern nicht nur Mauern waren, sondern die Essenz dessen, was es bedeutet, Geschichte zu schreiben.